Angeblicher Krankenhaus-Neubau zwischen Burgdorf und Isernhagen ist unausgegorene Beruhigungspille

DIE LINKE: Angeblicher Krankenhaus-Neubau zwischen Burgdorf und Isernhagen ist unausgegorene Beruhigungspille
Ratsherr und Regionsabgeordneter Michael Fleischmann (Die Linke) warnt die Burgdorfer Kommunalpolitiker und die Stadtverwaltung davor, dem Gerede von Regions- und Klinikums-Spitze über einen angeblichen Krankenhaus-Neubau irgendwo zwischen Isernhagen und Burgdorf auf den Leim zu gehen. „Das hochverschuldete Klinikum der Region wird einen solchen Neubau nicht bezahlen können“, warnt Fleischmann. „Die Verantwortlichen aus Burgdorf sollten an der Seite der Bürgerinnen und Bürger aus Lehrte und Großburgwedel für den Erhalt der dortigen Krankenhäuser kämpfen, um auch in Zukunft für die Burgdorferinnen und Burgdorfer eine gute medizinische wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.“
Die geplanten Kosten werden bei solchen Neubauprojekten erfahrungsgemäß immer deutlich überschritten. Ein Beispiel ist die Kostenexplosion beim Neubau des Siloah-Krankenhauses in Hannover. Bisher geht die Klinikumsgeschäftsführung für den geplanten Neubau bei Isernhagen oder Burgdorf von Investitionskosten von 200 Millionen Euro aus. Andere Kostenschätzungen bewegen sich oberhalb von 300 Millionen Euro.
Bleiben wir bei 200 Millionen Euro. Selbst wenn das Land maximal 50 Prozent dieser Kosten übernimmt, muss das Klinikum noch 100 Millionen Euro mit Zinsen und Tilgung aufbringen. Wenn das Klinikum dieses Geld günstig bekommt – bei drei oder vier Prozent Zinsen und einer jährlichen Schuldentilgung von zwei oder drei Prozent – ergibt sich eine finanzielle Belastung von sieben Prozent pro Jahr. „Bei 100 Millionen Euro Investitionskosten, die beim Klinikum verbleiben, müssen dann sieben Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, um den Neubau zu bezahlen“, rechnet Fleischmann vor. „Dann muss das Klinikum viele Stellen streichen. Zu befürchten ist deshalb, wenn der Neubau überhaupt kommt, dass ein privater Investor baut.“ Der will aber sein investiertes Geld wiedersehen, plus Rendite versteht sich. „Zu glauben, man könne die Geldprobleme des Klinikums der Region mit einem Krankenhaus-Neubau in den Griff bekommen, ist deshalb grober Unfug“, betont Fleischmann.

(Pressemitteilung DIE LINKE in der Regionsversammlung, 27.11.2014)