Regionalplanung geht an der Bevölkerung vorbei – Veranstaltung in Lehrte findet wenig Resonanz

Lehrte/Region. Größtes Manko der Region ist und bleibt noch immer die Bürgerferne!

Regionales Raumordnungsprogramm RROPAm Dienstag fand in Lehrte im Kurt-Hirschfeld-Forum der erste von drei Terminen zum Thema Regionales Raumordnungsprogamm 2015 (RROP 2015) statt. Die nur mäßig besuchte Veranstaltung fand bei den Bürgern aus dem Altkreis Burgdorf sowie angereisten Teilnehmern aus Umland sowie Stadt Hannover nur wenig Zuspruch, was sich im Verlauf des Abends auch bestätigte. So wie die Regionsstruktur organisiert ist war auch diese Veranstaltung in Durchführung und Planung unbefriedigend!

Ablauf der Veranstaltung!
Zu hohe Erwartungen durfte man aber nicht haben, auch wenn man mit den Behördenmitarbeitern sprechen konnte .Denn diese sind auch nur Opfer ihres Arbeitsumfelds im Dienste einer schwachen Region. Sie können die komplexen Fragestellungen vor Ort gar nicht überschauen und dürfen vielleicht auch nichts dazu sagen. Ihr Vorgesetzter, Herr Professor Dr. Priebs referierte fast eine ganze Stunde über die Durchführung eines RROP, bevor es dann nach einer kurzen Pause an die Stationen der drei vorgegebenen Themenbereiche ging! Die vorbereiteten Stelltafeln zur Station1 (Siedlung, Verkehr, Infrastruktur)der Station2 (Freiraum, Landschaft, Bodenabbau) und der Station 3 (Energie und Klimaschutz) hatte man mit überladenen nichtssagenden bunten Regionskarten versehen. Konkrete Aussagen zu Planvorstellungen der Region gab es nicht, und was erwartete man nun an diesem späten Abend von den Teilnehmern?
Mehr als eine Stunde durften Sie nur zuhören bevor es in eiligem Zeitdruck Gelegenheit gab Sprechzeit zu bekommen. Zu den im Wesentlichen bereits feststehenden Planungen konnte man zwar Antworten erhalten aber nur wenig davon war verständlich. Auch  einige Stichworte zu den Themen wuden notiert, aber gezielte Fragen liefen meistens ins Leere. Querverweise auf Zuständigkeiten anderer Behörden, sorgten mal wieder für Unklarheit.
Raumplanung Wohnen und Energie!
Die Ausgrenzung vieler Einwohner von der Versorgung gerade im ländlichen Raum scheint zementiert! Denn die natürliche Eigenentwicklung soll begrenzt werden, zugunsten der Ballung in der Stadt.Die Städte brauchen viel Energie,aber diese soll dann die Landschaft zerstören von der wir Leben! Alle machen Müll,nur landet dieser vor den Toren der Stadt! Auch die zuwandernden Menschen bringt man ganz gern raus auf das Land! In Neubaugebieten und reichen Wohnvierteln sind diese Bürger nicht gern gesehen!
Dafür aber bekommen die Landkreisbewohner Windräder und Stromtrassen gleich in ihrer Nähe verlegt.Wie viele Windräder werden noch subventioniert? Wer bestimmt den Bedarf? Wer begrenzt den ausufernden Flächenverbrauch? Umweltfreundliche Alternativen ?
Wann erfolgt endlich die Verpflichtung zur Reaktivierung von Gewerbeflächen, und bebautem Wohnland? Kostbare unberührte Flächen dürfen nicht mit Neubauten versiegelt werden!
Verkehrsplanung!
Wichtige Entlastungsstraßen sind dringend zu bauen, damit die schützenwerten Bereiche
nicht überlastet werden.Verkehr muss fliessen damit es den Menschen und der Umwelt besser geht! Kurze Wege,keine Blockaden und Hindernisse,entkoppelte Wege und Keuzungen für alle Verkehrsarten..Keine ideologisch motivierten Benachteiligungen!
Klare Einhaltung der STVO und gleichwertige Ahndung von Missachtung dieser Regeln!
Mehr Sicherheit auf unseren Wegenin der Region durch mehr Abstand, mehr Aufmerksamkeit, mehr Rücksicht, mehr Respekt und die Bereitschaft anzuhalten! Unabhängig von der Fortbewegung mit Fahrrad,Motorrad Auto, LKW,Bus oder Bahn!!
Daseinsvorsorge,Krankenhäuser !
In Zukunft müssen die Bürger im Landkreis sehen wie Sie im Notfall optimal versorgt werden können wenn weite Wege wie aus Uetze zurückgelegt werden müssen um sich dann in einem nahe oder in Hannover gelegenen Krankenhaus versorgen zu lassen.Akute Notfälle haben schlechte Chancen zu überleben, wenn Sie sich dann noch in der Warteschlange des einzigen Krankenhauses im Altkreis zwischen Celle, Peine und Hannover befinden! Zu diesen speziellen Fragen wollte sich von den Regionsmitarbeitern vor Ort niemand äußern!
Zukunft ohne Sicherheit? Das weckt ernsthafte Zweifel an dem Sinn und Zweck dieser Regionalplanung? Die aktuelle Lage zeigt wie wichtig eine optimale Notfallversorgung für Menschen die sich nicht in stadtnahen Orten aufhalten ist! Das betrifft auch Gäste sowie Reisende und Menschen die beruflich in der Region unterwegs sind!
Einzelhandel und Versorgung!
Der ebenfalls gesteuerten Entwicklung im Einzelhandel kann man nur durch eigenes mutiges Bürgerengagement begegnen(Dorfladen). Ohnehin müssen die Bürger jetzt für alles kämpfen und die Dinge selbst in die Hand nehmen!
Nahverkehr ist nicht nah!
Der öffentliche Nahverkehr ist(seit 1965 unverändert) zentral auf Hannover ausgerichtet, einen entlastenden Außenring gibt es nicht! Wie kommt man von Lehrte nach Laatzen, oder von Burgdorf nach Neustadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln?Das bekommen wir Alle täglich zu spüren in überfüllten S-Bahnen die dann in noch kürzeren Takten noch mehr Menschen auf überlasteten Trassen befördern.sollen!Rein und Raus aus Hannover!
Alles wird über einen Knoten geführt der bald platzt! Masse statt Klasse ist die Devise!
Das Netz wird leider immer noch erweitert,statt endlich eine Ringlinie um die Stadt zu bauen.Macht ruhig weiter So! Die Pendler werden euch dafür lieben!
Den im ländlichen außenbereich wohnenden Mitbürgern wird nicht mal ein  flexibler Bürgerbus zur Fahrt an weiterführende Trassen angeboten. Mobilität nur für die Masse?
Massentransporte von Schülern durch die Region!
In großen Bussen mit Anhänger geht es quer durch die Stadt, das ist in Burgdorf die Regel! Das belastet nicht nur die Schüler sondern auch auch die Straßen!
Das total überfüllte Schulzentrum hat eine schlechte Anbindung!Entlastungsstraßen werden verhindert und den hinter der Bahnlinie in Ahrbeck wohnenden Kindern wird obendrein die Fahrt mit dem Regiobus zum Bahnhof (ZOB) verweigert! So die bittere Wirklichkeit!
Ausgrenzen statt integrieren Pendeln statt lernen und am Zielpunkt angekommen heisst es dann gleich wieder Unruhe und Lärm,auf engstem Raum in Massenhaltung auch bei den Mahlzeiten! Gehört das auch zur Regionalplanung? Damit nicht noch schlimmeres passiert, müssen die Bürger sich wehren! Beschwerden werden leider nur sehr oberflächlich behandelt. Keiner will verantwortlich sein und Alles geht schief, richtig was bewegen kann man hier als Betroffener nicht!
Nur einer von Regionsbürger von vielen zu sein,der am Rande wohnt, das schwächt die Menschen vor Ort, man ist zu unbedeutend!
Weite Wege, das bedeutet dann auch unnötige Fahrten und immer mehr belastenden Verkehr! Will man das Wirklich? Pädagogisch sinnvoll und Erfolgreiche Lernbedingungen mit viel Freiraum zum Austoben werden z.B.in Burgdorf gegen Eltern und Lehrerwillien zerstört! Wer trägt die Verantwortung? Wer greift ein? Land, Region ?

Kaum Freiraum für Siedlungsentwicklung?
In Lehrte gab es auf konkrete Fragen nach Wohnentwicklung in Pattensen als auch Höver, sowie eine bessere Anbindung an den   Nahverkehr („:warum fährt die S-Bahn nur bis Lehrte?“) keine zufriedenstellende Antwort! Wohnen in der Stadt soll also damit erzwungen werden. Die freie Wahl des Wohnortes wird eingeschränkt zu Gunsten der Städte. Die Wohn und Lebensqualität im ländlichen Orten wird den Menschen genommen! Der Bürger vor Ort findet wenn er sich denn traut etwas zu sagen, in den eigenen Kommunen nur schwer Gehör! Dieses Eigenleben der Behörden gibt es aber auch bei der Region und das erschwert das einbringen von Bürgerinteressen. Die Einwohner werden enttäuscht, und entmutigt. Den Mitarbeitern der Verwaltung fehlt es an persönlicher Betroffenheit für eine Umgebung in der Sie nicht Wohnen. Motivationslos wird in die Behördenbrille geschaut und Weisungsgebunden agiert. Das versperrt einen gesunden Blick auf die traurige Wirklichkeit! Ausweichende Verweise auf Verantwortlichkeiten anderer lösen keine Probleme vor Ort, die dringend im Sinne aller Beteiligten zu beheben sind! Auf gezieltes Nachfragen eines Teilnehmers wurden nm Ende der Veranstaltung noch mal die Möglichkeiten der Beteiligung aufgezeigt. Ob dafür die verbleibende Zeit noch reicht?
Das RROP 2015 für die nächsten 10Jahre wird in Kürze von den Hobbypolitikern der Region im fernen Hannover entschieden!

Anregungen,Fragen und Stellungnahmen zum RROP 2015 sind bei der Region in Hannover nur noch noch bis 04.11.2015 möglich!
Mehr unter: www.regionalplanung-hannover.de