Die geplante deutliche Erhöhung der Grundsteuern und die geplante Gebührenerhöhung für die Außengastronomie um 20 Prozent – obwohl die Gasstätten wegen der Coronakrise keine Umsätze machen konnten – zeigen in dramatischer Weise, wie es um die Finanzen der Stadt Burgdorf bestellt ist. „Die sind bestenfalls auf Sand gebaut“, sagt Ratsherr Michael Fleischmann. „Im Rathaus regiert das blanke finanzielle Chaos!“
Wenn es nicht gelingt, die Notbremse zu ziehen, drohen im Zuge der schweren Wirtschaftskrise und damit verbundener massiver Steuerausfälle weitere Steuer- und Abgabenerhöhungen, das Streichen von Zuschüssen an Vereine, Initiativen und Verbände, bis zum Schließen von städtischen Einrichtungen wie Schwimmbad und Bücherei. Die Zeche dafür zahlen wie immer die ‚kleinen Leute‘, die schon jetzt von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffen sind. Soweit darf es nicht kommen!“
Nach Fleischmanns Ansicht muss nach Einsparpotenzialen bei den geplanten städtischen Investitionen gesucht werden, um Schlimmstes zu verhindern. Der größte „Brocken“ ist der Neubau für die Integrierte Gesamtschule (IGS), der nach seiner Ansicht weniger üppig ausfallen sollte. Er wünscht sich, dass die Oberstufe im bisherigen IGS-Gebäude, der ehemaligen Realschule untergebracht wird. Der Neubau würde dann bis zu 5 Millionen Euro weniger kosten.
Weitere Einsparpotenziale ergeben sich womöglich durch Kooperationen mit Oberstufen anderer Schulen wie dem Gymnasium. Fleischmann hat einen Ratsantrag eingebracht, nach dem die Stadtverwaltung das genaue finanzielle Einsparpotenzial ermitteln soll. Die geplante Grundsteuererhöhung und Gebührenerhöhungen könnten dann entfallen, ebenso wie zukünftige Steuer,- Gebühren- und Abgaben-Erhöhungen sowie Kürzungen beim Service für die Burgdorfer/innen.
„Die Unterbringung der IGS-Oberstufe im ehemaligen Realschulgebäude ist schulorganisatorisch nicht schön, aber vor dem Hintergrund der desolaten Finanzsituation der Stadt vertretbar“, ist Fleischmann überzeugt. „Denn eine verantwortungsvolle Kommunalpolitik muss das Gesamtwohl der Stadt und damit die Interessen aller Burgdorferinnen und Burgdorfer im Auge haben.“
Antrag der Partei Die Linke als PDF-Datei: