Barrelhouse Jazzband begeistert im Johnny B.
Der Gig der renommierten Barrelhouse Jazz Band im Johnny B. am 04.11.2016 war ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Kulturvereins Jazzfreunde Altkreis Burgdorf. Nur durch die guten Beziehungen zur Band war es möglich, die âĂ€lteste und wertvollste Jazzbandâ (Fritz Rau, â ) mit eigener Tonanlage und eigenem Techniker zu bekommen. In 57 Staaten der Welt sind die Musiker umjubelt worden. Die Solisten sind allesamt hochkarĂ€tige TopkĂŒnstler, die mit vielen GröĂen des internationalen Jazz musizierten.
Die Barrelhouse Jazzband ist eine Besonderheit unter den deutschen Bands â beileibe keine bierselige Dixielandband. Sie pflegt u. a. den in den französischen Vierteln New Orleans gebildeten Creole-Jazz. Er ist geprĂ€gt durch spanische, französische und lateinamerikanische Elemente.
Wohl keine andere Band der Welt hat so viele der berĂŒhmten Werke von Jelly Roll Morton, des ersten groĂen Jazzkomponisten, aufgenommen. Das Verdienst der Barrelhouser ist, dass sie die Jazz-Klassiker neu arrangieren, ihnen neue Klangfarben geben, sie mit unbĂ€ndiger Spielfreude vortragen. Dabei fĂ€llt der Frontline mit Frank Selten (77, cl und fĂŒnf Saxofone), Horst Schwarz (77, tp, tb, Komposition) und Bandleaer Reimer von Essen (76, cl) die prĂ€gende schöpferische Rolle zu. Mit dem auf internationalen BĂŒhnen beachteten Pianisten Christof SĂ€nger und einer begnadeten Rhytmusgruppe (Lindy Huppertsberg, b, Michael Ehret, d, und Marburgs Cavete Jazzclub-Chef Roman Klöckler, bj, gt) ist diese Band schlicht einmalig.
Nach dem Auftakt mit âWhen The Dreamboat Comes Homeâ, folgten Reimers kreolische Gesangsnummer âMoune A Ou Ce Moune A Ouâ, âFunk Shuffleâ von Horst Schwarz bis âMartiniqueâ von Wilbur de Paris â ein weiter Bogen ĂŒber 100 Jahre New Orleans Jazz.
Einfach fantastisch. Das fachkundige zum Teil weit angereiste Publikum â darunter viele Jazzmusiker – bedankte sich mit stehenden Ovationen. Besonders die Mardi-Gras-PolonĂ€se als Zugabe holte die begeisterten Besucher von den StĂŒhlen. Der Dank der Jazzfreunde ging an die Band, die groĂe BĂŒhnen gewohnt ist und trotzdem einen Abstecher nach Burgdorf machte, obwohl sie Stunden spĂ€ter bereits auf einer Rheinfahrt ab Köln auftreten musste.