Parken in Burgdorf: Immer noch nicht kundenfreundlich

Im letzten Frühjahr hatte die MIT Burgdorf/Lehrte die Knöllchenpraxis der Burgdorfer Verwaltung kritisiert. Heute fragt die MIT, was hat sich nach fast einem Jahr geändert?

Trotz Verbot wird in der Marktstraße des öfteren direkt vor den Geschäften geparkt!Eine Verbesserung der Park-Situation in der Innenstadt ist kaum zu erkennen. Die Schwierigkeiten sind geblieben, trotz der Einrichtung von Parkplätzen.
Es werden weiter Knöllchen verteilt, die besonders die Kurzparker treffen. Der Stadtmarketing Burgdorf Verein (SMB) bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern auf die Situation der Kunden einzugehen.
Gelungen ist ihm das leider nicht ganz, weil die Kurzparker – meistens jedenfalls – nicht für 15 Euro einkaufen, um sich dann 50 Cent vom Einzelhändler erstatten zu lassen.
Eine Brötchentüte kostet in der Regel zwischen zwei und fünf Euro. Und was ist mit denen, die kurz einmal Bankauszüge oder Geld abheben wollen?

Welche Farce (Komödie mit Absurdität und Unsinn), in der jetzt auch die Steuer zahlenden Einzelhändler ihren Kunden einen Teil des Geldes geben, das die Stadt Burgdorf von den parkenden Kunden verlangt. Wer ist denn für die Innenstadtentwicklung verantwortlich? Im heutigen Jargon gesprochen heißt das: „Wie irre ist das denn?“

Die SPD geführte rot-grüne Ratsmehrheit und die Stadtverwaltung waren nicht bereit auf einen Teil der Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung zugunsten zufriedener Kunden zu verzichten. Warum wohl? Natürlich weil es im Haushalt (HH) der Stadt überall zwickt.

Die Decke (HH), unter der Bürger und Kunden liegen, ist so kurz geworden, dass nun nicht nur die Füße frieren. Von allen wird die Decke hin und her gezerrt. Sie ist und bleibt zu klein.

Aus diesen kurzfristig angelegten Entscheidungen kann mittel- und langfristig keine gesunde Stadtentwicklung entstehen. Wer sich heute für eine kundenorientierte Parkraumbewirtschaftung ausspricht, entscheidet nachhaltig. Wer sich dagegen ausspricht zerstört langfristige Perspektiven, um kurzfristige Deckungsbeiträge zu erwirtschaften.

Über die wirtschaftlichen und steuerlichen Vorteile einer gut funktionierenden Einkaufsstadt hatte die MIT letztes Jahr bereits informiert. Heute setzt sich die MIT dafür ein, dass die Parkraumbewirtschaftung keine Melkkuh für den Stadthaushalt in diesem Umfang sein darf, wenn es um die Attraktivität der Innenstadt geht. Auch Schützenplatz und Parkplätze am Finanzamt sind ja längst für den Auto parkenden Kunden nicht mehr kostenfrei.

Kundenfreundlich (gleichbedeutet mit attraktiv) wäre es, wenn der Kunde mit seinem Auto kurz parken und seinen Erledigungen nachgehen darf, ohne gleich die Kuh  (Parkscheinautomat) füttern zu müssen.

Bleibt der Kunde weg, zieht er Kaufkraft aus unserer Stadt ab und setzt sie bei der großen Konkurrenz im Umland ein. So wird das Ziel, die heimische Wirtschaft und damit den Einzelhandel in der Innenstadt zu unterstützen, ausgehebelt. Das ist weder Wirtschaftsförderung, noch Stadtentwicklung.

Der Ärger der Kunden ist bereits über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Damit verschlechtert sich das Image der Einkaufsstadt Burgdorf, das mit verkaufsoffenen Sonntagen und großen Veranstaltungen wie zum Beispiel mit dem „Pferdemarkt oder Oktobermarkt“ aufgebaut worden ist.

Armin Pollehn
Vorsitzender MIT-Stadtverband Burgdorf/Lehrte

Pressemitteilung der Mittelstandsvereinigung Burgdorf/Lehrte (21.01.2014)

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