Burgdorf. Die Städtewegweiser welche auf ehemalige deutsche Städte im Osten hinweisen (die seit dem zweiten Weltkrieg durch den Eisernen Vorhang von Deutschland abgetrennt waren), sind im Auftrag des Bürgermeisters Alfred B., (ohne die Öffentlichkeit oder den Rat vorher von seinem Vorhaben zu informieren) entfernt worden. Es erfolgte lediglich eine Mitteilung in einer Ausschusssitzung für Verkehr und nicht mal Kultur. Der Umstand des Innenstadtumbaus wurde dabei schamlos ausgenutzt, in der Hoffnung dass das Fehlen dieser bedeutenden Zeugen der jüngeren Stadtgeschichte nach dem Umbau nicht auffallen würde. Doch wachsame Bürger die das Geschehen in dieser Stadt täglich mit verfolgen, Ihnen ist dieses Vorgehen nicht nur aufgefallen, Sie sind empört und fordern zu Recht das die Wegweiser wieder an ihrem angestammten Platz montiert werden. Alle öffentlichen und auch in Leserbriefen geäußerten Meinungen stehen zum Erhalt dieser Richtungsanzeiger. Auch langjährige Ratsmitglieder sind der Auffassung dass man „So“ mit der eigenen Stadtgeschichte und den Bürgern nicht umgehen kann. Persönlich Betroffene sind schwer enttäuscht wie der sogenannte „Vertreter aller Bürger“ hier nur Seine eigene Meinung gelten lässt. Das persönliche Interesse eines Einzelnen steht hier im Widerspruch zu den Einwohnern der Stadt Burgdorf, die diese Stätte der Erinnerung an Krieg und Vertreibung seit Jahrzehnten aufsuchen und zu schätzen wissen. Es darf kein Vergessen geben! So wie der Bürgermeister handelt (ähnlich einer Bücherverbrennung), soll die Stadtgeschichte geändert werden. Mit dem Vorwand des angeblich technisch nicht möglichen Wiedereinbaus sollten sich mal Fachleute befassen! Jeder Gully, jeder Stolperstein, jeder Fahnenmast, auch Fahrradbügel und Baumscheiben werden wieder eingebaut. Nun sollen die Bürger auch noch Geld sammeln für den Wiedereinbau den der Bürgermeister ganz persönlich nicht mehr vor dem Rathaus haben will. Das haben die Ratsherren damals aber anders gesehen als sie genau diesen Platz als würdig und angemessen festlegten. Der seit den 50er Jahren auf dem Rathausvorplatz in Burgdorf installierte Wegweiser als ein Zeichen für Vertreibung, Frieden und Versöhnung hat auch den Umbau 1987 überlebt und ist danach sogar in Bronze neu installiert worden. Der historische Wert aber ist weit höher als die damaligen 10.000 DM.
Der Bürgermeister beleidigt alle noch lebenden Heimatvertriebenen und deren Kinder indem er deren Leid und Schicksal gleichsetzt mit den Neubürgern der Stadt welche in Freiheit kommen und gehen. Zitat von Alfred Baxmann:“..das Problem derjenigen die vertrieben worden sind hat sich in 20 Jahren erledigt“. Er macht diese Menschen erneut heimatlos die hier ihr neues zu Hause gefunden haben und diese Stadt mit aufgebaut haben. Diese Menschen und auch die Richtungsanzeiger stehen heute stellvertretend für Alle, die aus ihrer Heimat vertriebenen wurden (Flüchtlinge und Kriegsopfer)!
Die Menschen haben sich immer vorbildlich Verhalten und den Verlust friedlich überwunden bis hin zur Versöhnung und Freundschaft mit den Menschen die heute in diesen Städten leben. Das darf auch und gerade in Burgdorf nicht vergessen werden!
Möge der Bürgermeister in ein paar Jahren auch Geschichte sein, die Erinnerung daran wo wir herkommen, was wir waren, wer wir sind, bestimmt unseren Weg durch die Zeit!